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“SEO’s dead, baby, SEO’s dead”: Content, Conversation und True SEO

brave new texts

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“True SEO” sind relevante, gut geschriebene Inhalte, die so aufbereitet sind, daß Menschen sich darüber unterhalten wollen und sie weitergeben und verbreiten.

Zu Steve Rubels Eintrag “Google Instant Makes SEO Irrelevant” [Note: Somewhere along the way, Rubel has deleted all his blog entries] schrieb ich gestern auf :

That’s certainly true but Rubel’s late to the party. The moment Google implemented a) real-time results including tweets & especially b) “Results from people in your social circle,” SEO As We Know It was already very, very dead.

Ich schrieb außerdem, “But hey, I think that’s terrific news! And as an extra, it shows not only good things have to go.”

Natürlich habe ich ebenfalls SEO für meine Kunden gemacht und für die Kunden meiner Kunden, nach bestem Wissen und Gewissen mit strukturierten und fokussierten Texten, ausgesuchten Keywords, präzisen Abstracts, validiertem (X)HTML und CSS sowie händischem Eintragen von Websites in Suchmaschinen und Web Directories. So, wie es erwartet wird.

Aber solche prinzipiellen Techniken, die auch jetzt überwiegend keineswegs obsolet geworden sind, sind ja beim SEO-Poker für Fortgeschrittene gar nicht gemeint. Dabei muß ich gar nicht auf Beispiele zurückgreifen von der stattlichen Anzahl grenzwertig-krimineller Scharlatane, die ich im Laufe der Zeit mit Geduld und Spucke weitgehend fleckenlos von meinem Berufsleben entfernen konnte. Was mir stets die Lust vergällte, waren »optimierte« Texte in Gestalt trister Monokulturen für ausgesuchte Suchbegriffe auf der einen Seite und die oft daraus entstehende Usability-Hölle auf der anderen. Dazu gesellten sich alsbald im Social Media-Bereich verSEOte Facebook-Updates und Tweets mit, beispielsweise, automatisierter Beitragsduplizierung und Beitragstriplizierung für spezielle Online-Stoßzeiten und/oder Zeitzonen. Eine Praxis, der Twitter mittlerweile technisch einen Riegel vorgeschoben hat.

Seit es Suchmaschinen gibt, haben sich thematisch fokussierte und interessant geschriebene Artikel für ihr Thema bzw. ihre Keywords in den Suchergebnissen hochgearbeitet, ohne daß mit mafiösen Linktausch-Rackets nachgeholfen werden mußte. In der Welt der SEO kehren sich Kausalitäten dazu oft gerne um. In den Köpfen von SEO-Experten stehen Texte zum Beispiel hoch in den Trefferlisten, weil sie auf optimale Stichwortdichte getrimmt wurden. In der wirklichen Welt haben qualitativ hochwertige Texte typische Stichwortdichten, die Suchmaschinen als ein Indiz für Qualität erkennen und entsprechend höher in den Trefferlisten führen. Und so weiter. Von einigen Hardcore-SEO-Fuzzies, denen ich zuhören durfte, habe ich ernsthaft erwartet, daß sie rückwärts auf ihren Händen durchs Leben gehen und ihre Nahrung durch den Hintereingang zu sich nehmen.

Aber gute und gut geschriebene Inhalte sind im gerade erst erwachenden Zeitalter von Social–Mobile–Real Time längst nicht alles. Dazu Cory Doctorow:

Content isn’t king. If I sent you to a desert island and gave you the choice of taking your friends or your movies, you’d choose your friends—if you chose the movies, we’d call you a sociopath. Conversation is king. Content is just something to talk about.

“True SEO” sind relevante und gut geschriebene Inhalte, die so aufbereitet sind, daß Menschen sich darüber unterhalten wollen und sie weitergeben und verbreiten.

Das galt schon vorher und gilt mit Google Instant und Social Search erst recht. Aber True SEO setzt eine Reihe von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Eigenschaften voraus, die nicht immer und überall zu finden sind.

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5 Responses

  1. So ist es und so bleibt es (und das ist auch gut so). Amen!

  2. Sehr schön geschrieben – die Effekte die sich durch die SEO optimierten Texte ergeben gravierend – Vor allem – welch eine Absurdität – Texte für Maschinen zu schreiben und Menschen ansprechen wollen. Spread the Word!!!

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