Im Rahmen des Moduls Managementlehre wurde mir das Thema Peter F. Drucker zugewiesen und um ehrlich zu sein, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, wer denn dieser Mann überhaupt ist.
Peter F. Drucker
Der Mann der das Management geprägt hat
Ein Gastbeitrag von Chems Cherif
Peter F. Drucker, der am 19.11.1909 in Wien geboren wurde, als Journalist in den 30er Jahren nach Deutschland kam und den Zerfall der Weimarer Republik miterlebte und daraufhin in die Vereinigten Staaten flüchtete, ist bis heute der herausragendste und einflussreichste Managementdenker, der die Managementlehre am stärksten und nachhaltigsten geprägt hat. Er war es, der sich das Ziel setzte die Essenz der Managementlehre als Disziplin zu formulieren und diese dadurch lern- und lehrbar zu machen. Sozusagen der Blick hinter die charismatische Fassade von Managern. “Management by objectives”, “profit center”, “knowledge worker” sind nur einige der Begriffe, die durch Drucker definiert wurden. Bis zu seinem Tod schrieb Drucker 35 Bücher und unzählige Beiträge. Eines der bekanntesten Bücher ist The End of Economic Man, welches 1939 erschienen ist.
Was mich persönlich besonders beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass Drucker in seinem Leben nie selber als Manager tätig war. Er begleitete Manager und beobachtete sie, er selber bezeichnete sich als “bystander”. Meiner Meinung nach war eben genau diese Distanz vonnöten, um die Essenzen des Managements so präzise zu erfassen, wie es Drucker getan hat. Er fokussierte sich auf das Notwendige, wie die acht Kardinaltugenden Druckers zeigen:
- Sie fragen sich: Was ist zu tun?
- Sie fragen sich: Was ist gut für das Unternehmen?
- Sie entwickeln einen Aktionsplan
- Sie übernehmen Verantwortung und treffen Entscheidungen
- Sie sorgen für effektive Kommunikationsformen
- Sie konzentrieren sich auf die Chancen
- Sie gestalten ihre Meetings produktiv
- Sie denken und sprechen vom »Wir«
Dennoch ist es wichtig zu erwähnen, dass Drucker ein Verfechter nachhaltigen Handelns war. Was heutzutage an vielen Stellen zu kurz kommt. Erstaunlich ist, dass Drucker durch Reflexion der Praxis und der historischen Vergangenheit präzise Vorhersagen treffen konnte. Eine andere beeindruckende Tatsache ist die, dass Drucker, nach seiner Forschungsarbeit, nie tätige Manager beraten hat, sondern meistens NGOs oder angehende junge Manager. Im Zuge dessen bildete sich auch die Drucker Society, die eine globale, praxisnahe Non-Profit Plattform ist, welche das Verständnis von Management als essentielle Rolle in der Gesellschaft von heute zu vertiefen und zu verbessern vermag.
Mir persönlich ist auch aufgefallen, dass viele Manager natürlich Drucker und auch seine Werke kennen, dennoch konnten sie erst während ihrer aktiven Managementtätigkeit nachvollziehen, was Drucker eigentlich meinte.
Ich habe mir persönlich vorgenommen, die wichtigsten Werke von Drucker zu lesen und ich bin gespannt, wie sehr diese mich in meiner späteren Tätigkeit beeinflussen und unterstützen werden! Mein Fazit ist, dass Peter Ferdinand Drucker ein großartiger Mensch war, der mit einer unheimlichen Präzision Dinge auf den Punkt zu bringen vermochte. Jeder, der im Managementbereich tätig ist, muss Drucker kennen, ohne Wenn und Aber! Leider ist Drucker acht Tage vor seinem 96. Geburtstag gestorben. Aber seine Lehren werden weiterleben und einhergehend damit weiter gelehrt werden. Er war ein großer Mann des 20. Jahrhunderts. Da jeder Drucker kennen muss, empfehle ich das Buch: Peter Drucker, Erinnerungen und Ausblick zum 100. Geburtstag, (Hrsg. W. Weber), wohlgemerkt neben seinen eigentlichen Werken.
Wenn ich Drucker eine Frage stellen könnte, dann würde sie wie folgt lauten:
Wie sehr spielt Intuition beim Treffen von wichtigen Entscheidungen eine Rolle?
In diesem Sinne, kann ich abschließend sagen:
Ruhen Sie in Frieden Herr Drucker, ich bin gespannt, was ich noch von Ihnen hören und lesen werde!!!
Bildnachweis:
Portrait Peter F. Drucker (Quelle)
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Haha »zugewiesen«, als würde ich Themen jemals »zuweisen« :-)
In der Tat, Peter Drucker gehört auch zu meinen personal heroes der Managementgeschichte. Fasziniert hat mich auch immer die Frage, wie Drucker es geschafft hat, in die »Innereien« ausgerechnet von General Motors gucken zu dürfen. Überraschend an dem späteren Zerwürfnis mit Alfred Sloan fand ich immer nur, daß es »später« war und nicht instantan xD — die Unterschiede in den Persönlichkeiten und ihren Wertvorstellungen hätten kaum größer sein können.
Peter Drucker lebt in seinen Texten weiter und ich bin gespannt, ob und wie seine Prinzipien sich auf das Management im digitalen Unternehmen und die digital workforce der Zukunft werden mappen lassen!