Zu den unverdaulichsten Dauerwerbewürsten im Kino gehört sicherlich die UNION-Werbung für Kinowerbung.
Wer möchte nicht sofort deren Dienstleistungen in Anspruch nehmen nach einem leinwandfüllenden Blick auf einen grauen Digitalwecker im Deutschland-im-Herbst-Design sowie Begleitgeräuschen, die selbst in den 50ern von der Postproduktion zur Nachvertonung geschickt worden wären?
»Zeit für Ihre Werbung!«, in der Tat. Und nach Tick-Tocks und einer Reihe weiterer psychedelisch-synthetischer Sound-Illustrationen in »Malen-nach-Zahlen«-Qualität schließt der Spot mit hektisch-hallend rennenden Schritten, abgebunden mit einer zufallenden Tür — eine Botschaft, die mein Freund und Kollege Lutz spontan und sehr prägnant mit »Werbung zum Davonlaufen« zusammenfaßte.
Woran Werber zu allen Zeiten und mit wachsender Begeisterung ihr intellektuelles Mütchen kühlen, ist die Werbung anderer: ein Unterfangen, für das ich — milde gesagt — Vorbehalte hege. Denn weder kenne ich die Werbeabsicht, noch die Zielgruppe, noch den Erfolg, die diese Werbung hat. (Und mit »Erfolg«, das dürfte klar sein, sind nicht Kreativpreise gemeint.) Aber es gibt eine Reihe von offensichtlichem Blödsinn, der aus Faulheit entsteht: Der Faulheit, etwas gründlich zu recherchieren und der Faulheit, ein Anliegen präzise auszudrücken. Dies sind die Dinge, die hier in Killed by Copy von Zeit zu Zeit aufs Korn genommen werden.
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