Als ich letzte Woche in einem anderen Zusammenhang diese überaus gelungene Handlungsaufforderung erwähnte, fiel mir noch ein anderes Beispiel ein aus derselben Assoziationsschublade, auf das ich vor einiger Zeit in Hamburg stieß.
Als Katzen-, Delphin- und Oktopus-Fan kann ich schlecht beurteilen, ob ich mir die Zielgruppe »Hundehalter« wirklich so vorstellen muß, wie die Einzelheiten der Plakatwerbung für »Rinti pur« dies nahelegen (Fleischerhaken, die durch Dosen geschlagen werden, »… denn Hund will Fleisch — am liebsten pur«, »Kennerfleisch«), so in Richtung stark behaarte Riesen, die einem die Tür im Unterhemd öffnen. Aber wie immer die Zielgruppe beschaffen ist — den Slogan »Rinti pur: wie frisch gemacht« verdaut sie wahrscheinlich nicht ohne amüsante Assoziationen.
Woran Werber zu allen Zeiten und mit wachsender Begeisterung ihr intellektuelles Mütchen kühlen, ist die Werbung anderer: ein Unterfangen, für das ich — milde gesagt — Vorbehalte hege. Denn weder kenne ich die Werbeabsicht, noch die Zielgruppe, noch den Erfolg, die diese Werbung hat. (Und mit »Erfolg«, das dürfte klar sein, sind nicht Kreativpreise gemeint.) Aber es gibt eine Reihe von offensichtlichem Blödsinn, der aus Faulheit entsteht: Der Faulheit, etwas gründlich zu recherchieren und der Faulheit, ein Anliegen präzise auszudrücken. Dies sind die Dinge, die hier in Killed by Copy von Zeit zu Zeit aufs Korn genommen werden.
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