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Die deutsche Werberelite, Teil 4

brand meets world

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»Ich nenn’ es den It-Faktor.«1
André Kemper2, Springer & Jacoby, interviewt von Armin Reims

Hü …

Zuerst denkt man natürlich: Kann ich formulieren? Habe ich Sprachgefühl? Heute weiß ich: Im Leben eines Texters zählt vor allem das Talent, neu und überraschend zu denken.

… Hott …

Was heißt, wenn Du erfolgreich sein willst, brauchst Du Begabung und Wille, Wille, Wille. Oder anders formuliert: 10 % Inspiration und 90 % Transpiration.

… ja was braucht man nun? Und die zweite Frage, die sich aufdrängt: Ist das Abkupfern des Edison-Zitats das »Talent« und die Veränderung von Edisons Prozentzahlen die »harte Arbeit« und der »Wille« der Wille, nicht aufzugeben bis zur Belohnung?

Und bitte, niemals aufgeben. Selbst den internationalen Superstars unserer Branche fällt oft tagelang nichts Prickelndes ein — und der ganz große Wurf gelingt ohnehin nur selten. Wenn man es dann aber geschafft hat, ist man der glücklichste Mensch der Welt. Ein Löwe in Cannes, eine Goldmedaille beim ADC entschädigt für alles — unendlich viel Arbeit, zermürbende Präsentationen und Kunden, die nicht immer so wollen wie man will.

Ja, komisch, daß die lästigen Kunden nicht immer so wollen, wie man will. Dabei sollten die Kunden doch ein vitales Interesse haben an den Kreativpreisen für ihre Agenturen in Cannes und beim ADC! Das ist es doch schließlich, wofür die Agentur sich krummlegt, und wofür sie letztendlich vom Kunden ihr Geld bekommt.

Ich weiß nicht, was André Kemper hier genau mit »It-Faktor« meint, aber mir kommt hier vor allem dieses It in den Sinn. Und vor dem würde ich, als Kunde, mich so weit wie möglich fernhalten wollen.

1 Reims, Armin (Hrsg.). Die Mörderfackel. Das Lehrbuch der Texterschmiede Hamburgs. Mainz: Hermann Schmidt, 2002. S.233.
2 Einer der »30 besten deutschen Texter« (S.13 et alibi passim ibidem) 
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