Gestern hatte ich im Nachhall eines Agenturtages eine interessante Diskussion zum gespielten Witz in der Werbung, einem meiner Lieblingsärgernisse.
Solange mir niemand harte Zahlen vorlegt, die unmißverständlich Auskunft darüber geben, daß eine wirtschaftlich sinnvolle Anzahl von Menschen, die witzige Werbung bevorzugen, die dort angebotenen Produkte auch wirklich kaufen, halte ich es mit Claude Hopkins: “People do not buy from clowns.”
Aber die möglichen Ausnahmen sind ein spannendes Thema. Als vielleicht stärkstes Gegenargument zu meinen Thesen wurde Ikea-Werbung ins Feld geführt. Ikea, ja — eine Killer-Ausnahme zur Regel?
In seinem Eintrag zu Ikeas “Be brave, not beige!”-Kampagne schrieb Roland auf dem Werbeblogger [RIP] unter dem Titel “Schluß mit der Farblosigkeit”:
Leicht ironisch gelingt den Schweden mal wieder ein gutes Branding, verbunden mit interaktiven Farbenspielen. So kann der User verschiedene Möbel und Inneneinrichtungsgegenstände verschönern, plazieren und natürlich mit verschiedenen Farben versehen. Die in den Einleitungsclips erscheinenden Protagonisten präsentieren dabei mutig ihren farblichen »Freigeist«.
»Branding« ist das Stichwort: Unternehmens-Image und Werbung sind hier eng verbunden. Dazu sind es auch gerade die selbstironischen Untertöne, und nicht hysterische Lustigkeit, die Ikea-Werbung so sympathisch machen. Unterstützt wird dies wiederum gerade von »ernsthaften« Kontrasten, wenn bestimmte Produkte oder Design-Serien zur Debatte stehen. Das unlängste Beispiel dazu war die Kampagne für Ikeas “PS Collection 2009” mit diesem phantastischen Lead-Video …
… und sehr sehr schönen Clips mit Beiträgen der Designerinnen und Designer, mit starken Anteilen von storytelling. Wie diese (zwei-in-eins):
Beautiful.
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