Dieser autobiographische Essay von 1963 verdient das Attribut »historisch«, nicht »veraltet«. Die Marktforschungsdaten, die Ogilvy zitiert, um Entscheidungen zu erklären, seine Ratschläge und Ansichten zur Werbebranche und, nicht zu vergessen, die eine oder andere (im Vergleich moderate) sexistische Passage sind selbstverständlich nicht mehr aktuell. Aber die Confessions als veraltet zu verwerfen, weil sie »das Internet nicht erwähnen«, wie es einige Amazon-Kommentare tun, ergibt ungefähr so viel Sinn wie Newton vorzuwerfen, nicht auf Relativität und Quantentheorie einzugehen, oder Marx zu kritisieren, weil er die Sowjetunion nicht erwähnt.
Von diesen Dingen abgesehen jedoch ist, ganz ähnlich wie bei Newton oder Marx, vieles von dem, was David Ogilvy zu sagen hat, noch durchaus gültig: Für den jämmerlichen Zustand, dem ein großer Teil der Werbebranche ohn’ Unterlaß verhaftet scheint, sind zum Teil genau jene Fehler, Dummheiten und Eitelkeiten verantwortlich, die Ogilvy nicht müde wird zu exponieren. Und, ganz wichtig: dieser autobiographische Essay ist von immenser Unterhaltungsqualität — und das nicht trotz, sondern gerade weil er durchdrungen ist von Ogilvys titanischem Selbstvertrauen.
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