Etwas Lustiges passierte mir auf dem Weg zu dieser Woche.
Seit meinem großen Urlaubsrausch letztes Jahr habe ich nicht mehr so viele Tage hintereinander weder Tweets noch Blogeinträge veröffentlicht, hier oder auf dem Werbeblogger [RIP]. Aber letzte Woche ging es auch so richtig, richtig rund.
Zwei Tage waren mit einem gebuchten Job gefüllt bis zur Neige, von einem dritten jagen mich vage Erinnerungen an Marathon-Meetings in voller Business-Kampfmontur bei 70 °C Grad im Schatten und Sekundenohnmacht bei gleichzeitig gefühlter voller intellektueller Aufmerksamkeit kurz vor der Schnittchen-Mittagspause. Dann hatte es meinen Haupt-/Arbeitscomputer zerlegt (Windows), worauf ich zunächst auf meinen Backup-PC ausgewichen war, um rasch weiterarbeiten zu können, dann aber doch in der Folge endlich meinen Mac installierte (nicht ohne die Hilfe meiner kleinen Stoffhäschen) und den Rest der Woche immer mal wieder zwischendurch mein digitales Privat- und Arbeitsleben von einem Computersystem zum anderen migrierte (was aber insgesamt weniger Streß war als 2000, als ich von Atari auf PC migrierte). Und mittendrin war dann plötzlich die heimische Internet-Verbindung weg, weil der langersehnte Stichtag meines Providerwechsels sich unauffällig angeschlichen hatte. Was mittelfristig weitere physische Umbauten erforderte und kurzfristig dazu führte, daß ich einige lokale Daten und Notizen für eine Präsentation auf tote Bäume drucken mußte, da ich sie nicht mehr in Google Docs einpflegen und mit meinem Palm Pre syncen konnte. Erste-Welt-Probleme! Und die frühen Morgenstunden, wenn ich nicht gerade mit meiner Hardware, Software, Vernetzung oder dem Job beschäftigt war, habe ich dann im Facebook-Chat-Kanal verbracht, man gönnt sich ja sonst nichts. Vor allem Schlaf.
Und nun … sieht mein Arbeitsraum zwar immer noch so aus, als ginge die Buslinie mittendurch, aber zumindest bin ich nicht mehr auf der Flucht. Habe wieder Zeit, mich ums Bloggen zu kümmern, beispielsweise. Und um die vielen ärgerlichen Kleinigkeiten, die “Supernanny” Mac OS X mir gelegentlich beschert. Das System auch ohne Kommandozeile dazu zu bringen, Dateien wirklich und sofort zu löschen, statt sie nur zu maskieren, während ich mich frage, warum Massenspeicher trotz Leerung keinen Speicherplatz mehr haben. Spotlight abzugewöhnen, seine Indexdateien im hohen Bogen über alle meine USB-Medien zu pieseln. Meine Geduld von VMware strapazieren zu lassen, an deren schlampig validierter Website mein Browser am Ende des Bestellvorgangs unbemerkt scheiterte, und deren “Support-Chat” und nachbereitendes “Quality-Management” alle Witze und Vorurteile wirklich restlos bestätigten, die ich je über indische Call Center gehört oder gelesen habe. Und so weiter.
Und vergessen wollen wir auch nicht den Augenblick, als das Microsoft IE8-Update meinen XP SP3 VMware Clean Install zum Auftakt völlig grundlos vor die Wand fuhr.
Aber von nun an heißt es wieder: Ein Schritt nach dem anderen, nicht vor dem anderen! Denn der Normalzustand hier ist in der Regel schon aufregend genug.
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