Laut Heise hat das Kabinett heute das Leistungsschutzrecht a.k.a. Reichsleistungsschutzgesetz a.k.a. Leistungsschutzgeld a.k.a. Lex Google verabschiedet.
Im Gegenzug verabschiede ich mich daher heute im Namen meiner Blogs von allen bundesdeutschen Nachrichtenquellen und wünsche ihnen eine erfolgreiche Vergangenheit.
Völlig egal, wer in der Praxis nun wirklich von diesem Gesetz betroffen sein wird und wer nicht, und wer in Zukunft Abmahnungen und Anwaltsrechnungen bekommen wird und wer nicht: die Demonstration, daß eine organisierte Gruppe von Lügnern und Betrügern genügend Macht hat, bei der Regierungskoalition ein Gesetz zu buchen, das im digitalen Zeitalter ihr veraltetes Geschäftsmodell an den politischen Tropf hängt, ist Grund genug, sie so zu behandeln, als lägen sie bereits dort, wo sie hingehören — auf dem Friedhof der Mediengeschichte.
Haaretz schrieb letzte Woche (sinngemäß):
Das Leistungsschutzrecht verdeutlicht, wie groß die Macht der Verlage und ihr Einfluß in politischen Kreisen geworden ist. […] Deutsche Verlage haben eine enorme Macht, die sie gegen U.S.-Unternehmen wie Google einsetzen, und deutsche Politiker schützen die Interessen deutscher Verleger gegen ausländische Unternehmen und Industrien.
Sowie gegen gesellschaftliche Interessen im speziellen und die Zukunft im allgemeinen, möchte ich hinzufügen.
Auf meinem Twitter-Account, auf Google+ [RIP], Facebook, meinem Facebook-Scriptorium [Nuked], auf Werbeblogger [RIP], Wavetank [RIP], Tumblr und natürlich hier auf between drafts werde ich an deutschsprachigen Quellen ab sofort ausschließlich auf verlagsunabhängige Blogs von Journalist*innen verlinken sowie auf Zeitungen aus der deutschsprachigen Schweiz und Österreich.
Was bisher geschah: Die Büttenbytes.
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